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Frage

Lehrt die Bibel die Gläubigen-Taufe, auch genannt Mündigen- oder Erwachsenentaufe bzw. Credo?

Antwort


Die Taufe wird seit vielen Jahren in christlichen Kreisen diskutiert. Und tatsächlich war sie bereits in der frühen Kirche ein Thema. Paulus sprach dies in 1. Korinther 1,13-17 an. Die Korinther prahlten damit, welcher Apostel sie getauft hatte, und diskutierten, wessen Taufe besser war. Paulus ermahnte sie für ihre religiösen Auseinandersetzungen und sagte: „Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu predigen“. Durch diese Aussage wird klar, dass es einen deutlichen Unterschied gibt zwischen dem Empfangen des Evangeliums und dem Akt der Taufe. Sie sind miteinander verbunden, haben jedoch nicht dieselbe Bedeutung.

Gemäß jeder Menge Schriften ist die Wassertaufe ein wichtiger erster Schritt in der Nachfolge Jesu als Herrn. Jesus wurde getauft (Matthäus 3,16; Lukas 3,21) und er befahl denen, die sich auf seinen Namen berufen, seinem Beispiel als Nachweis dafür, dass ihre Herzen verändert sind, zu folgen (Apostelgeschichte 8,16; 19,5). Die Gläubigen-Taufe ist der Akt, bei dem sich ein an Jesus Christus Gläubiger entscheidet, durch die Taufe ein Zeugnis seines/ihres Glaubens zu geben. Bei der Gläubigen-Taufe wird auch von „Credo“ gesprochen, ein Begriff, der aus dem lateinischen Wort für „Bekenntnis“ stammt und indiziert, dass die Taufe ein Symbol dafür ist, dass eine Person eine bestimmte Lehre oder Credo angenommen hat.

Die Gläubigen-Taufe wird eindeutig in Apostelgeschichte 2 gelehrt. In diesem Kapitel predigt Petrus das Evangelium am Pfingsttag in Jerusalem. Durch die Kraft des Heiligen Geistes verkündet Petrus mutig Jesu Tod und Auferstehung und befielt der Menge umzukehren und an Christus zu glauben (Apostelgeschichte 2,36.38). Die Reaktion auf Petrus‘ Präsentation des Evangeliums wird in Vers 41 berichtet: „Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen“. Man beachte die Reihenfolge der Ereignisse – sie akzeptierten die Botschaft (das Evangelium von Christus) und wurden dann getauft. Nur diejenigen, die glaubten, wurden getauft. Diese Reihenfolge sehen wir auch in Apostelgeschichte 16, als der Kerkermeister und seine Familie erlöst wurden. Sie glauben und werden anschließend getauft (Apostelgeschichte 16,29-34). Die Apostel praktizierten die Taufe bei Gläubigen, nicht bei Ungläubigen.

Die Gläubigen-Taufe unterscheidet sich von der Taufe von Babys insofern, dass ein Baby oder Kleinkind kein Verständnis des Evangeliums haben kann und somit kein an Christus „Gläubiger“ sein kann. Die Gläubigen-Taufe beinhaltet, dass eine Person das Evangelium hört und Christus als Erlöser annimmt und sich dafür entscheidet, sich taufen zu lassen. Es ist seine oder ihre Entscheidung. Bei der Taufe eines Babys wird diese Entscheidung durch jemanden anderen – nicht durch das Kind selbst – getroffen. Oft wird von Befürwortern der Taufe von Babys und Kleinkindern gelehrt, dass durch die Wassertaufe der Heilige Geist an das Kind übermittelt wird. Diese Idee basiert primär auf den Worten von Petrus in Apostelgeschichte 2,38: „Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“ Diejenigen, die an dieser Lehre festhalten, glauben, dass der Akt der Taufe eines Babys das Kind auszeichnet und ihm die Erlösung sichert. Jedoch wird in der Heiligen Schrift die Baby-/Kleinkind-Taufe auch nur angedeutet. Einige weisen auf die wenigen Referenzen der Apostel, die „das ganze Haus“ (den Haushalt) tauften (Apostelgeschichte 11,14; 16,15.33) und gehen davon aus, dass der Haushalt ebenso Babys und Kleinkinder einschloss, jedoch geht das weit über die Aussage des Textes hinaus.

Die Taufe mit Wasser im Neuen Testament war das natürliche Ergebnis des erlösenden Glaubens und der Verpflichtung an und gegenüber Jesus als Erlöser und Herrn (Apostelgeschichte 2,42; 8,35-37). Da Babys und kleine Kinder keine informierte Entscheidung treffen können, Jesus als Herrn zu bekunden, hat ihre Taufe keine spirituelle Signifikanz. Wenn die Babytaufe das Mittel dafür wäre, dass Kinder mit Gott gutgestellt sind, dann wären nur Kinder, deren Eltern sich für ihre Taufe entschließen, „erlöst“. Diejenigen, die keine gläubigen Eltern haben, wären als Kinder verdammt; eine Idee, die keinerlei biblisches Fundament hat. Die Heilige Schrift besagt klar, dass Gott über das Herz einer jeden Person urteilt und es verurteilt oder belohnt, basierend auf der Entscheidung dieser Person, jedoch nicht aufgrund der Entscheidung seiner oder ihrer Eltern (Römer 2,5-6; Jeremia 17,10; Matthäus 16,27; 2. Korinther 5,10).

Andere lehren, dass die Wassertaufe eine Voraussetzung für die Erlösung/Errettung darstellt, gleichgestellt mit Buße und Bekenntnis zu Jesus als Herrn (Römer 10,8-9). Obwohl die Beispiele in der Bibel zeigen, dass die Taufe gewöhnlich direkt der Bekehrung folgte, lehrte Jesus nirgends, dass die Taufe irgendjemand erlöst. Beim letzten Abendmahl sagte er: „das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.“ (Matthäus 26,28). Der Glaube an die Kraft seines vergossenen Blutes ist alles, was nötig ist, um einen schuldigen Sünder vor Gott gerecht werden zu lassen. Römer 5,8-9 sagt: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Um wie viel mehr werden wir nun durch ihn gerettet werden vor dem Zorn, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht geworden sind.“

Wenn die Taufe für den Einlass ins ewige Leben erforderlich wäre, dann hätte Jesus zu dem Übeltäter am Kreuz zu unrecht gesagt: „Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lukas 23,43). Der Übeltäter hatte keine Möglichkeit mehr, sich taufen zu lassen, bevor er vor Gott stand. Jesus erklärte dessen Gerechtigkeit vor Gott, weil er seinen Glauben in das, was der Sohn Gottes an seiner Stelle tat, gesetzt hatte (Johannes 3,16; Römer 5,1; Galater 5,4). Galater 2,16 stellt die Tatsache klar, dass wir nichts dem vollendeten Erlösungswerk durch Christus hinzufügen oder wegnehmen können, so auch nicht die Taufe: „Doch weil wir wissen, dass der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch des Gesetzes Werke wird kein Mensch gerecht.“

Die Wassertaufe ist ein wichtiger erster Schritt des Gehorsams für die Nachfolge von Christus. Gläubige sollten sich taufen lassen. Aber die Taufe ist das Resultat der Erlösung, kein Beitrag dazu.

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